Smart Meter – der digitale Stromzähler

 

 

Fachleute sprechen von einer längst überfälligen Technik zur Flexibilisierung des Strommarkts. Auf der einen Seite steht das analoge starre Stromnetz, auf der anderen Seite die Erzeuger von regenerativem Strom, wie Windkraft und Photovoltaik, die sehr wetterabhängig und damit volatil Strom erzeugen.

Da unserer Stromnetzte analog nur für den Empfang und Abgabe von Strom gebaut sind, verpuffen viel dynamische Vorgänge und kosten der Volkswirtschaft jährlich Milliarden an Euro.

Stellen wir uns einen sonnigen Tag mit leichtem kontinuierlich wehendem warmem Südwestwind vor. Neben dem angenehmen Lebensgefühl entwickelt sich im Laufe des Tages eine riesige Geldvernichtungssituation bei den Stromerzeugern und Netzbetreibern. Es wird zu viel regenerativer Strom dezentral erzeugt, der nicht verbraucht werden kann und das Versorgungsnetz an die Kapazitätsgrenze bringt. Um das Stromnetz vor einer Überlastung zu schützen, werden komplette Windparks abgeschaltet und die Einspeisung des Solarstrom gedrosselt. Gleichzeitig fallen durch das Überangebot die Strompreise bis in den Minusbereich. Oft ist es billiger für den abgebenden Strom zu zahlen, statt Kraftwerke abzuschalten.

Und jetzt stellen Sie sich einen nebligen, kalten windstillen Tag vor. Es wird wenig regenerativer Strom erzeugt, aber viel Strom verbraucht. Die herkömmlichen Kraftwerke laufen auf Volllast und es muss noch teuer Strom zugekauft werden. Die Nachfrage steigt und die Preise steigen überproportional. Diese Situationen gilt es zukünftig zu vermeiden.

….und jetzt kommt der Smart Meter ins Spiel!

Über ein spezielles Gateway kann der Smart Meter die dynamischen Preisschwankungen auslesen und für den Verbraucher nutzbar machen. Im Regelfall stehen die Produktionskapazität und die damit verbundenen Preise durch den Wetterbericht für den kommenden Tag fest.

Übrigens, dies ist nichts Neues!

Als zusätzlicher Service zum Wetterbericht werden in den skandinavischen Ländern die Strompreise für den kommenden Tag mit angezeigt.

Wie muss man sich das in der Praxis vorstellen?

Über eine technische Einheit, die sogenannte Steuerbox, können Wärmepumpen, Waschmaschinen, Wallbox für E- Auto sogar die E-Speicher so programmiert werden, dass diese in der Niedrigstromphase laufen und den billigen Strom nutzen.

Besitzen Sie eine Photovoltaikanlage schaltet die Anlage bei der Hochpreisphase auf den eigen produzierten Strom um. Somit steht dem Verbraucher immer die günstigste Strombeschaffung zur Verfügung.

Was wiederum den Netzbetreibern und Stromproduzenten nutzt. In der Überproduktionsphase nutzen die Stromanbieter den Billigstrom und entlasten mit ihrem höheren Bedarf die Netze. In der Niedrigproduktionsphase fällt der Stromverbrauch. Zukünftig werden somit Abschaltungen oder Zukauf von Strom erheblich reduziert.

Der Gesetzgeber hat in dem Gesetz zur Digitalisierung der Energiewende beschlossen, dass bis 2032 flächendeckend die Smart Meter eingesetzt werden.

Ab 2025 sind Haushalte mit folgenden Bedingungen verpflichtete auf die digitale Smart Meter Technologie umzustellen:

  • Haushalte mit einem jährlichen Stromverbrauch mehr als 6.000 kWh
  • Haushalte mit einer Photovoltaikanlage die mehr als 7.000 kWh im Jahr produzieren
  • Haushalte mit steuerbaren Verbrauchseinrichtungen, wie Wärmepumpe oder Nachtspeicherheizung

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